Endlich legal – das ist nicht mehr eine Frage, sondern die Realität. Inzwischen sind rund 10 Jahre vergangen, seit der alte Glücksspielstaatsvertrag verabschiedet wurde und es seitdem nur Unsicherheiten gab. Genau genommen war das Glücksspiel bis auf wenige Ausnahmen plötzlich illegal. Seither bewegte sich die ganze Szene, also sowohl die Betreiber als auch die Nutzer, im illegalen Raum.

Doch schon jetzt hat sich das deutlich geändert, denn bereits seit dem 15.10.2020 bestand eine Übergangsregelung. Durch diese Regelung wurden die Online-Casinos bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 von den Strafverfolgungsbehörden geduldet. Das gab ihnen die Zeit, um sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.

Die neu erlangte Freiheit gilt nun ausschließlich für die Online-Casino-Betreiber, die sich an die im zukünftigen Glücksspielstaatsvertrag gültigen Regelungen halten. Für das Gambling bringt das natürlich eine ganze Menge, denn auch die Spieler befinden sich nun im legalen und sicheren Bereich.. Neben den Online Casinos ergeben sich natürlich auch Chancen für stationäre Spielhallen. Auf Casino-Finder.org kann man sich darüber informieren, wie viele legale Casinos Deutschland inzwischen zu bieten hat.

Das Glücksspiel schaut glücklichen Zeiten entgegen

Der 15.10.2020 war sowohl für die gesamte Glücksspielbranche, wie auch für deren Nutzer ein bedeutungsvolles Datum. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Glücksspiel genau genommen illegal, weil sich die Bundesländer nicht auf eine einheitliche Regelung einigen konnten. Das Glücksspiel unterliegt der Länderhoheit. Nur eines der 16 Bundesländer ging 2011 einen Sonderweg und entschied damals, das Glücksspiel zu legalisieren.

Diesen Sonderweg schlug damals das Bundesland Schleswig-Holstein ein. Damit war das Glücksspiel plötzlich in den verbleibenden 15 Bundesländern illegal, da sie keine Lizenzen für das Glücksspiel ausgaben. Ausschließlich Schleswig-Holstein ermöglichte Online-Casino-Betreibern und Sportwetten Anbietern das Erwerben dieser begehrten Lizenzen. Deshalb hieß es auch in jeder Werbung: “Dieses Angebot richtet sich nur an SpielerInnen mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein!”

Warum gab es dann aber schon so viele Online-Casino Angebote?

Zwar war nach deutschem Recht das Betreiben von Online-Casinos ausschließlich in Schleswig-Holstein legal, allerdings kollidierte hier das deutsche Recht mit EU-Recht. Die Dienstleistungsfreiheit des EU-Rechts ist vollkommen konträr zum deutschen Recht. Die Dienstleistungsfreiheit besagt nämlich, dass das Glücksspiel legal ist, wenn ein Online-Casino Anbieter über eine Lizenz aus einem EU-Land verfügt.

Deshalb entschieden sich der überwiegende Teil der Online-Casino Anbieter für einen Sitz in Malta oder in Gibraltar. Gerade die Lizenzen aus diesen Ländern gelten zudem als extrem sicher. Dort sind die Richtlinien und auch die Qualitätsstandards extrem streng. Endlich legal? Ja, denn der neue Glücksspielstaatsvertrag sorgt zukünftig für eine Legalisierung des Glücksspielmarktes, da durch sein Inkrafttreten die Online-Casinos deutschlandweit legalisiert werden.

Die neuen Regelungen sorgen für viele Veränderungen

Diese guten News haben sich nicht nur die Betreiber, sondern auch die Nutzer schon sehr lange gewünscht, denn nun wird das Glücksspiel endlich und lang ersehnt, in allen Bundesländern legal. Außer der dringend benötigten Legalisierung des Glücksspielmarktes liegt ein weiterer Schwerpunkt vor allem in der Umsetzung des Spielerschutzes. Zu diesem Zweck wird eine neue Sperrdatei eingeführt.

Eine erforderliche Verifizierung sorgt für die Wahrung des Jugendschutzes, während die Sperrdatei verhindert, dass sich z.B. suchtkranke Zocker in anderen Portalen anmelden. Aus diesem Grund gelten zukünftig für das Spielen und ebenso für das Wetten klare Regeln. Nur wer sich als Anbieter daran hält, kann auf darauf hoffen, eine Lizenz zu ergattern. Im Gegenzug bedeuten die Regelungen für Online-Casinos ohne eine solche Lizenz, dass diese strafrechtlich verfolgt werden.

Es gibt dennoch nicht nur positives Feedback. Viele Verbraucherschützer finden die Regeln noch zu schwach. Andere sehen eine zu große Einschränkung des Wettbewerbs. Es ist also letztlich schwierig zu sagen, wie das neue Gesetz bewertet werden soll und ob es wirklich das erfüllt, was es verspricht.

Die neuen Regelungen sehen diese Änderungen vor

Nachfolgend die wichtigsten Änderungen im Überblick:

Einzahlungslimit

Die Neuregelung sieht zukünftig eine maximale Einzahlungssumme vor. Diese gilt sowohl für die Einzahlung bei Online-Casinos als auch für das Platzieren von Sportwetten. Zukünftig beläuft sich diese maximale Einzahlungssumme auf 1.000 Euro monatlich – und zwar anbieterübergreifend!

Allerdings wird das Einsatzlimit noch scharf diskutiert. Wie es sich genau mit den Einzahlungslimit verhält, ist klar: Es gilt ein Limit von 1.000 Euro pro Nutzer über alle Anbieter hinweg. Allerdings erscheint es denkbar, dass besonders Spielsüchtige sich schnell über dieses Limit hinwegsetzen. Außerdem wird von vielen Experten ein Betrag von 1.000 Euro immer noch als zu hoch angesehen.

Wettlizenzen

Eine weitere wichtige Neuerung ist die erhöhte Anzahl an Wettlizenzen, die für Anbieter ausgegeben werden. Derzeit beläuft sich diese Anzahl auf 20 Lizenzen. Damit ist der Markt jetzt deutlich offener für neue Anbieter

Sperrdatei & Live-Verifizierung

Einen sehr hohen Stellenwert in den neuen Regelungen hat vor allem die neue Sperrdatei. Zukünftig werden hier sämtliche Daten der Nutzer enthalten sein. Sie sollen bezüglich der Suchtgefahr für mehr Schutz sorgen. Gerade Menschen mit Suchtverhalten sollten so besser geschützt werden. Sämtliche Daten, die sich in dieser Sperrdatei befinden, werden weitergegeben, da nur so eine sinnvolle Kontrolle gewährleistet ist.

Die Live-Verifizierung solle zudem unbedingt verhindern, dass Jugendliche problemlos und unerkannt an Sportwetten teilnehmen oder Online-Casinos besuchen können.

Live Casinos, Live Wetten & Einsatzbegrenzung

Bei Live Wetten wird es zu Einschränkungen kommen. Zur Diskussion steht hier aktuell, ob auch Wetten auf die Anzahl der Tore bei einem Fußballspiel abgeschafft werden sollen.

Live-Casino-Games mit echtem Croupier dürfen im Internet in ihrer jetzigen Form nicht mehr stattfinden. Gleichzeitig wird ein Einsatzlimit von 1€ pro Dreh an den virtuellen Slotmaschinen verhängt. Damit soll verhindert werden, dass Spieler aus Langeweile – wie z.B. in der Corona-Zeit – ihr ganzes Geld verzocken. Wer spielen möchte, kann dies nun in einem sicheren Umfeld. Die Beschränkung auf maximal 1 € pro Dreh soll die Spielzeit und letztendlich den Spaßfaktor erhöhen.